Der Stimmstock

ist ein 0,8 Gramm leichtes Fichten-Stäbchen, das zwischen Boden und Decke eingeklemmt wird. Er ist ein sensibles Steuerorgan für den Klang. In Italien heisst er Anima (Seele). Schon der Name sagt, um was es geht: ist nämlich die Seele aus dem Gleichgewicht geraten, ist der Klang gestört und damit sicher auch das seelische Gleichgewicht des Spielers oder der Spielerin. In dieser Situation folgen wir am besten Leopold Mozart’s Rat aus seiner Violinschule von 1756 :

Der Stimmstock muss nicht zu hoch aber auch nicht zu nieder seyn, und rechter Hand etwas weniges hinter dem Fuss des Sattels (=Steg) stehen. Es ist kein geringer Vortheil den Stimmstock gut zu setzen. Man muss ihn mit vieler Geduld öfters hin und her rücken; jedes Mal durch Abspielung verschiedener Töne auf jeder Seyte den Klang der Geige wohl untersuchen, und so lang auf diese Art fortfahren: bis man die Güte des Tones gefunden.

Vater Mozart wäre bestimmt mit mir einig, dass diese heikle Arbeit am besten von erfahrenen Fachleuten ausgeführt wird.